„Lieber Herr Schilling, wie so viele andere bin ich von Ihrem Buch über das Schmauen restlos begeistert. Auch ich habe als Psychoanalytiker und Hypnosearzt von Ihrer Idee ganz persönlich profitiert. Auch für meine Familie mit vier Kindern ist das Erlebnis zu schmauen eine freudige Bereicherung. Das Motto Ihres Ernährungsheiles könnte lauten: „Mit Lust gesund werden und es auch bleiben“. Als Schauspieler mit einer enormen Empathie haben Sie erkannt, worauf es in der Ernährung und körperlichen Selbsterfahrung ankommt. Nicht der erhobene Zeigefinger des „Du darfst nicht“ kann Schritte einer persönlichen Entwicklung und Autonomie fördern, sondern nur die tiefe emotionale Einsicht und Erfahrung. Wenn das Ganze noch mit einem Lustgewinn einhergeht, wird es zu einer begehrten und beglückenden Erfahrung.
Das tiefe Ausschmecken, zu dem Sie die Menschen wieder zurückführen, ist eine konzentrative, emotionale Erfahrung gegen die Beliebigkeiten der „Fast Food Welt“. Der Umgang mit dem Essen ist ein Grundmuster des Umgangs mit uns selbst. Wenn wir wieder lernen, genussvoll und voller geschmacklicher Aufmerksamkeit zu essen, werden wir mit uns selbst, mit den uns nahestehenden Menschen und mit unserem Leben allgemein sorgsamer, liebevoller und bewusster umgehen. Auch das Erleben der Zeit wird für den „reichen Schmauer“ (im Gegensatz zum „armen Schlucker“) eine andere Bedeutung bekommen. Er wird objektiv und – was sehr wichtig ist – subjektiv länger leben nach dem Motto: Schmau dich glücklich und lebe länger.“ Wer geschmackvoll, ja genussvoll schmaut, hat mehr vom Leben, und er wird auch weniger der knapper werdenden Ressourcen unseres Planeten verbrauchen. Sie vermitteln auch die Erfahrung, dass weniger mehr sein kann und dass Intensität und Tiefe schöner sein kann als viele flüchtige und kurzfristige Erlebnisse. Die Lenkung der Aufmerksamkeit und Konzentration auf die Innenwelt mit ihren sinnlichen Erfahrungen setzen die zentralen Kräfte aus dem schöpferischen Reichtum unseres Unbewussten frei. Diese Innenwendung und Aktivierung der sinnlichen Genusserfahrung beugt vielen psychosomatischen Leiden, die oft aus mangelnder Selbstaufmerksamkeit entstehen, vor.
Mit Ihrer Gesundheitsidee sind Sie der Entdecker eines „gustatorischen, autogenen Trainings“. Ihre Schmau-Anleitungen sind Kurse in einer „geschmacksgeleiteten Selbsthypnose“. Wobei das „Schmauen“ nicht nur ein Schmecken und Kauen bedeutet, sondern auch ein Schauen (auf die Innenwelt) und ein Bauen (auf die Selbstheilungskräfte). Ohne es zu wissen werden Ihre Leser und auch die Zuschauer Ihrer SchmauenSchau – Ihre Jünger in Genusshypnose und Geschmackstrance – eine allgemeine, ihre Gesundheit steigernde meditative Selbsterfahrung machen. Mit der Anleitung zum „Schmauen“ vermitteln Sie Lust auf einen Zentralbereich menschlicher Empfindungen. Damit lösen Sie in exemplarischer Weise eine Blockierung der Selbst- und auch Welterfahrung des Menschen auf. Sie haben ganz recht, darauf hinzuweisen, dass Essstörungen mit ihren verheerenden körperlichen und seelischen Folgen in der westlichen Wohlstandswelt zu einer Geißel geworden sind. Ihr Beitrag ist die bahnbrechende Wiederentdeckung einer einfachen Selbsthypnose.“
Dr. med. Hans Jürgen Kronsbein, Praxis für Psychotherapie und Psychiatrie, Bad Nauheim